Brauerei Heiligenthal - Geschichte
Standort: Bruchsal Status: geschlossen Stand: 19.12.2023
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  1860 gründete der gebürtige Ubstädter Franz Heiligenthal (1836 - 1893) seine Brauerei in der Spitalgasse (heute Am Alten Schloß).

Im Jahre 1862 trat Franz Heiligenthal auch als kurzzeitiger Besitzer der ehemaligen Brauerei und Schankwirtschaft von Franz Usinger in der Württemberger Straße 42 in Erscheinung. In jedem Jahr erwarb er für 2000 Gulden das ewige Schildwirtschaftsrecht Zum Ochsen von Karl Berger und ließ es von dessen Gastwirtschaft in der Württemberger Straße 28 (später Nr. 56, s. auch Brauerei Jakob Franz) auf das Gasthaus in der Württemberger Straße 42 übertragen. Es ist anzunehmen, dass Heiligenthal dort nur die Schankwirtschaft, nicht aber die Brauerei weiterbetrieb. Schon 1863 wurde hier allerdings der Bierbrauer Josef Woll neuer Eigentümer. Das Schildrecht "Zum Ochsen" ruht seither bis zum heutigen Tag auf diesem Gasthaus.

Um 1880 kaufte Franz Heiligenthal auch das neben seiner Brauerei in der Spitalgasse gelegene Haus der Museumsgesellschaft in der Kaiserstraße 65 und eröffnete dort die Speisegaststätte Restauration Heiligenthal.

Nach Heiligenthals Tod 1893 erwarb Heinrich Helmling die Brauerei und vereinigte sie 1894 mit seiner eigenen Brauerei zur Helmling & Launer Bierbrauerei und Mälzerei. Das Gebäude der ehemaligen Brauerei Heiligenthal steht heute nicht mehr. Die Restauration Heiligenthal blieb jedoch in Familienbesitz und bestand bis 1955. Heute befindet sich dort das Café am Markt.

Franz Heiligenthal war verheiratet mit Elise Keilbach, der Tochter des Bierbrauers und Wirtes Zum Ochsen, Roman Keilbach. Franz und Elise Heiligenthal waren die Eltern des Architekten, Stadtplaners und Bauhistorikers Prof. Roman Friedrich Heiligenthal (1880 - 1951), der unter anderem den Berliner Funkturm erbaute.

Fortsetzung siehe Helmling & Launer Bierbrauerei und Mälzerei