Brauerei Hoepfner - Geschichte
Standort: Karlsruhe Status: in Betrieb Stand: 19.12.2023
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Bild 02: Die Gaststätte "Hoepfner-Burghof" - Hauptausschank der Brauerei.


Bild 06: Hoepfner-Bierkrug aus den 1990er Jahren.


Bild 01: Teilansicht der "Hoepfner-Burg": Links die Westfront der alten Mälzerei, rechts ein Teil des "Hoepfner-Burghof".


Bild 03: Die neue Mälzerei am Ostende des Brauereigeländes.


Bild 05: Bierflasche aus dem Jubiläumsjahr 1998 mit nachgedrucktem historischen Etikett von 1905.


Bild 04: Die Hopefner-Lagerhalle an der Rintheimer Straße mit dem Lokal "FG Eins".

  Vorgeschichte Lange Str. 16 siehe Brauerei Schmieder

Die Wurzeln der Brauerei Hoepfner liegen in Liedolsheim, wo Karl Friedrich Gottlieb Höpfner im Jahre 1802 eine Gaststättenbrauerei eröffnete. 1825 verlegte er die Brauerei nach Linkenheim und überließ diese seinem jüngeren Sohn Heinrich Höpfner.

Sein älterer Sohn Jakob Friedrich Höpfner gründete dagegen 1837 in Eggenstein seine eigene Brauerei. 1849 zog dieser nach Karlsruhe, zunächst auf das Gelände des heutigen "Ballermann" bei der Universität (Altstadt), wo er die in Konkurs geratene Schmieder'sche Brauerei in der Langen Straße 16 (später Kaiserstraße 14) kaufte.

1872 übernahm Jakob Friedrichs Sohn Friedrich Höpfner den Betrieb, den er in den folgenden Jahren erweiterte und modernisierte. Noch im Jahr 1872 kaufte er Gelände auf der Rintheimer Gemarkung und legte dort einen Bierkeller an. In der Folgezeit wurde dieser ständig erweitert. 1875 wurde indes in der Brauerei die erste Dampfmaschine angeschafft, eine Zweite folgte 1882.

Bald wurden die räumlichen Kapazitäten in der Kaiserstraße dem steigenden Produktionsvolumen nicht mehr gerecht. Höpfner entschloss sich daher zu einem Brauereineubau auf dem jetzt zur Oststadt gehörenden Gelände seines Bierkellers. Die Planung konnte jedoch erst Jahre später umgesetzt werden. 1896 begann nach Plänen von Johann Hantschel schließlich der Bau der "Hochburg der Braukunst" an der Karl-Wilhelm-Straße (seit 1962 Haid-und-Neu-Straße) im neugotischen Stil, bei der das berühmte bayerische Schloss Neuschwanstein als Vorbild diente. Der charakteristische Rundturm mit Helmdach ist seither Wahrzeichen der Brauerei. 1898 begann die Produktion in der neuen Braustätte. Ab 1899 entstand die Gaststätte Höpfner-Burghof und ab 1904 die Villa Hoepfner, jeweils nach Plänen der Architekten Curjel & Moser. Mit dem Umzug der Brauerei wurde auch der Umlaut im Namen "Höpfner" offiziell durch das "oe" ersetzt. Im Karlsruher Adressbuch wird ab spätestens 1904 die neue Schreibweise "Hoepfner" verwendet.

Nach dem ersten Weltkrieg waren gerade noch 55 von einstmals 106 Arbeitern (1912) bei der Brauerei beschäftigt. 1921 starb Friedrich Hoepfner, und sein Sohn Fritz Hoepfner übernahm die Führung des Unternehmens. Seit 1930 lautete die Firmenbezeichnung offiziell Privatbrauerei Hoepfner. Ab 1945 baute Fritz Hoepfner zusammen mit seinem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Sohn Albrecht Hoepfner den durch den 2. Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogenen Betrieb wieder auf. Nach Fritz Hoepfners Tod 1953 übernahm Albrecht die Leitung. Ihm folgte 1992 dessen Sohn Friedrich Georg Hoepfner, der bereits 1976 in die Firma eingetreten war.

Da sich zur Fortführung des Familienunternehmens kein möglicher Nachfolger fand, verkaufte Dr Friedrich Georg Hoepfner zum 1. Januar 2005 seine Brauerei, die sich bereits in der sechsten Generation im Besitz der Familie befand, an die Brau Holding International AG (BHI), die zu 50,1% der Schörghuber Unternehmensgruppe und zu 49,9% der Heineken N.V. gehört. Friedrich Georg Hoepfner war bis Oktober 2007 weiterhin Geschäftsführer der Privatbrauerei Hoepfner GmbH und zeitweise auch Sprecher der Geschäftsführung der BHI. Mit ihm schied der letzte Hoepfner aus dem einstigen Familienunternehmen aus. Neuer Geschäftsführer ist seit 2007 Matthias Schürer, seit 2012 wird zusätlich Willy Schmidt als Geschäftsführer genannt. Friedrich Georg Hoepfner führt jedoch weiterhin die etwa um 2000 gegründete Immobilienfirma Hoepfner Bräu GmbH & Co. KG, die Eigentümerin der "Hoepfner Burg" bleibt. Die ebenfalls unabhängige Malzfabrik Hoepfner GmbH & Co. KG dagegen gründete im Jahr 2001 zusammen mit Palatia Malz und der Mälzerei Wallertheim die Bestmalz AG mit Sitz in Heidelberg und ist seit 2003 selbst Teil dieses Unternehmens.

Die Brauerei Hoepfner ist nicht nur die älteste noch existierende Karlsruher Brauerei, sondern gilt auch als das älteste noch bestehende Karlsruher Unternehmen überhaupt.



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Internet-Präsenz der Brauerei Höpfner