Brauerei Kaufmann, Ludwig - Geschichte
Standort: Karlsruhe Status: geschlossen Stand: 19.12.2023
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  siehe auch Brauerei F. Kaufmann
Vorgeschichte siehe Brauerei Hammer

Ludwig (Louis) Kaufmann (* um 1820) entstammte einer alteingesessenen Karlsruher Brauerfamilie. Jakob Kaufmann mit seiner Brauerei in der Kronenstr. 44 (später Nr.46) gehörte 1818 zu den Gründungsmitgliedern der vereinigten Bierbrauer- und Küferzunft. Ab 1844 existierte in der Kronenstr. 3 eine Brauerei F. Kaufmann, die möglicherweise Louis Kaufmanns Vater gehört haben könnte. Diese ging im Revolutionsjahr 1848 - wie viele andere Betriebe zu dieser Zeit - in Konkurs.

Nur ein Jahr später, im Jahre 1849, ersteigerte Louis Kaufmann die ebenfalls in Konkurs geratene Brauerei von Ludwig Hammer in der Waldhornstraße 23. Er heiratete noch im selben Jahr die Gastwirttochter Marie geb. Hermann aus Wiesloch, zog mit ihr in das Haus ein und eröffnete dort seine eigene Brauerei.

Das Geschäft lief offenbar gut, doch 1854 erkrankte Louis Kaufmann und musste eine Kur antreten. Um den Braubetrieb weiter aufrecht zu erhalten, sah sich seine Frau Marie nun also gezwungen, einen Braumeister einzustellen. Diesen fand sie in dem jungen Bierbrauer Stephan Moninger aus Oberschneidheim bei Ellwangen. Moninger erwies sich auch als fähiger Geschäftsführer, denn er steigerte den Bierabsatz von 106.155 Maß im Jahr 1854/55 auf 144.030 Maß im Jahr 1855/1856.

Als Louis Kaufmann im Jahre 1856 starb, entschloss sich seine Witwe Marie, deren Braukonzession nun erloschen war und die außerdem zwei kleine Kinder zu versorgen hatte, Stephan Moninger zu heiraten. Moninger selbst wurde es erst durch diese Heirat ermöglicht, als Bierbrauermeister anerkannt und in die Bierbrauer- und Küferzunft aufgenommen zu werden. Noch im Dezember des gleichen Jahres erhielt Moninger die Konzession zur Führung der Brauerei.

Fortsetzung siehe Brauerei Moninger