Löwenbrauerei Durlach - Geschichte
Zum Roten Löwen
Standort: Durlach Status: geschlossen Stand: 19.12.2023
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Bild 03: Die Reste des 1952 abgebrannten Saalbaus in der Bienleinstorstraße.


Bild 02: Die ehemalige Gastwirtschaft "Zum Roten Löwen" in der Bienleinstorstr. 30.


Bild 01: Emblem der Löwenbrauerei um 1930.


Bild 04: Das 1788 erbaute Haus in der Spitalstraße 20.

  Das Gasthaus Zum Roten Löwen in der Spitalstraße 20 wurde bereits 1738 von dem Bäcker Johann Leonard Schumann (+ 1767) eröffnet. Doch erst seit 1830 existierte auch eine dazugehörige Brauerei, dessen Gründer sich nicht mehr genau ermitteln lässt. Das historische Brauereiverzeichnis nennt als Besitzer des Roten Löwen 1872 Chr. Wagner, 1879 Clod. Wagner und 1896 Christ. Wagner. Zumindest der letztgenannte Name erscheint an dieser Stelle unwahrscheinlich. Belegt ist, dass bereits 1888 Karl Wagner die Gastwirtschaft und Brauerei Zum Roten Löwen in der Spitalstraße 20 führte. Dieser wird auch noch 1913 als Besitzer genannt.

Seit etwa 1922 wurde der Name Löwenbrauerei Durlach für die nun von Karl und Heinrich Wagner (wahrscheinlich die Söhne des älteren Karl Wagner) weitergeführte Brauerei verwendet. Im Durlacher Adressbuch wird im Jahr 1925 nur Heinrich Wagner, im Jahr 1934 nur Karl Wagner jr. als Brauereiinhaber genannt. Der Betrieb blieb auch nach 1925 unter Leitung von Karl Wagner in Familienbesitz, bis ihn um etwa 1935 Hugo Jahn übernahm. Neben dem Hauptausschank Zum Roten Löwen unterhielt die Brauerei die Schankwirtschaften Zum Lamm in der Lammstraße 1 (später Bienleinstorstraße 1) und Zum Schützenhaus in der Reichardtstraße 8 (am Turmberg).

Im Sommer 1952 brannte der große Saalbau neben der ehemaligen Schankwirtschaft Zum Roten Löwen ab. Unmittelbar danach wurde die letzte Durlacher Brauerei geschlossen. Das Gebäude des Roten Löwen - jetzt mit Eingang Bienleinstorstraße 30 - steht noch heute und beherbergt jetzt den Löwenkindergarten (Bild 02). Der Schriftzug "Löwenbrauerei Durlach bis 1952" an der Hausfront erinnert heute noch an die einstige Braustätte. Von dem abgebrannten Saalbau stehen noch letzte Reste der Eingangsfront, die zu einer Autogarage umgebaut wurden (Bild 03). Das im Jahre 1788 für Johann Georg und Katharina Dorr erbaute Haus in der Spitalstraße 20, an der Südfront des ehemaligen Brauereigeländes, ist heute Sitz des Mikrofonherstellers Schoeps (Bild 04). Ob dieses Gebäude von der Löwenbrauerei genutzt wurde oder nur das Hoftor als Brauereieinfahrt diente, ist nicht mehr bekannt.