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Noch vor Entstehung der Karlsruher Südstadt befand sich ab dem Beginn der 1830er Jahre in den "Augärten" an der Landstraße nach Rüppurr (der heutigen Rüppurrer Straße) das beliebte Ausflugslokal "Zum Augarten". Seine Entstehung verdankt die Gastwirtschaft, die mitunter über eine eigene Brauerei und einen geräumigen Saal verfügte, vermutlich der 1832 hier entdeckten Stahlquelle, um die auch ein kleiner Park und eine Badeanstalt angelegt wurde. Letztere kann wohl als die erste öffentliche Badeanstalt innerhalb des Karlsruher Stadtgebietes bezeichnet werden, dürfte allerdings eine recht bescheidene Anlage gewesen sein.
Im Karlsruher Adressbuch wird ab 1833 der "Badwirt Zum Augarten" Joseph Pfrang "vor dem Rüppurrer Tor" geführt. Dass Joseph Pfrang auch Bierbrauer war, wird zwar dort zwar anfänglich nicht erwähnt, doch geht dies aus einer Liste der Karlsruher Brauereien von M. Frey hervor. Erst 1841 wird der "Badwirt Pfrang" auch im Adressbuch ausdrücklich als Bierbrauer bezeichnet.
Joseph Pfrang starb vor 1836, denn ab diesem Jahr nennt das Adressbuch Pfrangs Witwe als Inhaberin des "Augarten". Mit Albert Salzer fand diese offenbar einen neuen Braumeister, der im Adressbuch von 1840 als Mitinhaber genannt wird. Anschließend erscheint dort jedoch bis 1842 nur noch die Witwe Pfrang. Dies ändert sich erst im nächsten Adressbuch von 1846. Mit Jakob Pfrang hatte zu diesem Zeitpunkt inzwischen die nächste Generation den Betrieb übernommen.
Die Brauerei wurde im Jahre 1848 schließlich aufgegeben (nach M. Frey). Die Gründe dafür dürften wohl hauptsächlich in der Wirtschaftskrise von 1846 zu finden sein, durch die viele Brauereien in Karlsruhe und auch andernorts in Konkurs gerieten. Die Gaststätte "Zum Augarten" fand mit dem Gastwirt Martin Mannhardt einen neuen Pächter. Dieser wurde 1849 jedoch als einer der Hauptbeteiligten am Maiaufstand während der Badischen Revolution verhaftet und saß ab dem 27. Juni als politischer Gefangener im Karlsruher Rathausturm ein.
Über die weitere Geschichte des "Augarten" ist nicht viel bekannt, doch bestand das Ausflugslokal wie auch die Parkanlage "Augarten" schätzungsweise noch bis etwa 1890. Danach wurde das bis dato freistehende Areal von der neu entstandenen Südstadt absorbiert. Die Gebäude existieren heute nicht mehr. Später wurde in unmittelbarer Nähe (Rüppurrer Straße, Ecke Nebeniusstraße) die Gastwirtschaft "Tivoli" bekannt, nach der noch heute eine Straßenbahnhaltestelle benannt ist. |