Union-Brauerei - Geschichte
Standort: Karlsruhe Status: geschlossen Stand: 19.12.2023
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Bild 01: Emblem der Union-Brauerei um 1920.

  Vorgeschichte Sommerstrich 13 siehe Brauerei Karl Eypper
siehe auch Brauerei Ziegler

Im Jahre 1880 gelangten die Mannheimer Malzfabrikanten Gieser und Odenheimer durch eine Zwangsversteigerung in den Besitz der 1878 in Konkurs geratenen Brauerei Eypper im Sommerstrich 13 (heute Sophienstraße 101-103), deren Hauptgläubiger diese waren. Die Brauerei wurde dann laut Karlsruher Adressbuch bis etwa 1882 von Theodor Ziegler weitergeführt. Dieser hatte zuvor ab 1871 erstmals in der Werderstr. 51 eine Brauerei betrieben, in der später die Brauerei Wolf ihren Sitz nahm.

Im Karlsruher Adressbuch 1882 wird die Brauerei im Sommerstrich als Union-Brauerei Theodor Ziegler bezeichnet. Erst im Jahre 1883 taucht hier nur noch der Name Union-Brauerei auf. Es ist davon auszugehen, dass Ziegler wohl von Anfang an nur als Geschäftsführer für die Malzfabrik Gieser & Odenheimer tätig war.

Das Storchennest in der Scheffelstraße 46 blieb weiterhin Hauptausschank der Brauerei und lag nun, da der Landgraben überbaut war, direkt an der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Union-Brauerei erreichte um 1903 einen Bierausstoß von 42.000 hl. und gehörte zu den wenigen Karlsruher Brauereien, die die Jahrhundertwende überlebt hatten. Dennoch hatten die meisten anderen Industriebrauereien die einstmalige Brauerei Eypper zu dieser Zeit längst überflügelt. Mit 36 Beschäftigten war sie im Jahre 1912 nur noch siebtgrößte von 11 Karlsruher Brauereien. Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Unternehmen 1918 in die Union-Brauerei AG" umgewandelt, doch konnte es sich von dem wirtschaftlichen Einbruch durch den Krieg nicht mehr erholen. Werbeanzeigen der Brauerei aus dem Jahr 1921 priesen zwar nach den langen Kriegsjahren endlich wieder den Ausschank eines Vollbieres - des sogenannten "Friedensbieres" - an, doch schon 1922 wurde die Union-Brauerei von der Brauerei Moninger übernommen, um unmittelbar danach aufgelassen zu werden. Zu dieser Zeit zählte das Unternehmen noch 25 Beschäftigte.

Von den Gebäuden der ehemaligen Brauerei ist heute nichts mehr erhalten. Auf dem Gelände am heutigen Bettina-von-Arnim-Weg zwischen Sophien- und Kriegstraße steht jetzt ein mehrstöckiger Wohnkomplex. Lediglich der Straßenverlauf der südlichen Scheffelstraße, der nicht wie die übrigen Parallelstraßen nach Südwesten, sondern nach Südosten abknickt, erinnert an das einstmalige bauliche Hindernis.

Fortsetzung Werderstr. 51 siehe Brauerei Ludwig Maisack