Brauerei Wolf - Geschichte
Standort: Karlsruhe Status: geschlossen Stand: 19.12.2023
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Bild 05: Wolfbräu-Bierflaschen (Wolf Pils und Wolfsblut) mit Glas aus den 1990er Jahren.


Bild 03: Die Brauerei Wolf in der Marienstraße Ende 2009 kurz vor dem Abriss.


Bild 01: Wolfbräu-Bierdeckel aus den 1990er Jahren.


Bild 02: Das "Wirtshaus Wolfbräu" hinter dem Indianerbrunnen am Werderplatz - Stammhaus und Hauptausschank der Brauerei Wolf.


Bild 04: Brauereieinfahrt in der Marienstraße im Dezember 2009.

  Vorgeschichte siehe Brauerei Ludwig Maisack

Im Jahre 1885 kaufte Max Wolf aus Jöhlingen die Brauerei Ludwig Maisack in der Werderstraße 51 und eröffnete hier am 3. Oktober des gleichen Jahres seine eigene Brauerei. Die angeschlossene Gaststätte war über Jahrzehnte hin der einzige Ausschank. Durch den Kauf der Nachbarhäuser und durch Aufstockung (1897 unter Leitung von Johannes Schroth) expandierte die Brauerei in den Folgejahren. Ab 1919 führten die Söhne Max und Eugen Wolf den Betrieb weiter.

Nicht zuletzt war es wohl auch der konsequenten Anpassung an den neuesten Stand der Brauereitechnik zu verdanken, dass der Betrieb als kleinste Karlsruher Brauerei sowohl den harten Konkurrenzkampf des ausgehenden 19. Jahrhunderts, als auch die Wirtschaftskrisen nach den beiden Weltkriegen überstand. 1927 war Wolf die erste deutsche Brauerei, die eine Sudpfanne mit Gasheizung aufstellte.

Mit dem Eintritt von Alfred Wolf in das Unternehmen gründeten die Gebrüder 1962 eine Offene Handelsgesellschaft (OHG) unter dem Namen Brauerei Max Wolf OHG.

Das Unternehmen behielt seinen Standort am Werderplatz bei, jedoch befand sich der Haupteingang ab 1953 nicht mehr neben dem Wirtshaus (Bild 02), sondern dahinter in der Marienstraße 38 (Bilder 03 und 04). 1978 erreichte die Brauerei einen Bierausstoß von 15.000 hl. Im Jahr 1983 erfolgte die Umwandlung in die Brauerei Max Wolf GmbH mit Michael Wolf als Geschäftsführer. Nach seinem Tod im Jahr 2000 übernahmen Jutta Wolf und Ulrich Schulz die Geschäftsführung. Letzterer lenkte die Geschicke der Brauerei bis 2005. Nach seinem Weggang führte Regine Wolf die Brauerei kurzzeitig weiter. 2007 wurde schließlich Jörg Zwally zum einzelvertretungsberechtigten Geschäftsführer bestellt.

Unter anderem um die Investition für die dringend anstehende Modernisierung der Abfüllanlage einzusparen, kooperierte Wolf seit 2005 mit verschiedenen Brauereien. 2006 gab die Brauerei Wolf zudem die Getränkebelieferung für "Das Fest" an Hoepfner ab.

Das Jahr 2009 markierte das Ende der alten Brauerei Wolf an ihrem angestammten Standort in der Karlsruher Südstadt. Während Zentrallager und Brauereiverwaltung ab Dezember 2009 vorerst in Eggenstein ihren Sitz nahmen, wurde das Wolf Bier fortan bei der Heidelberger Brauerei gebraut. Das Brauereigebäude in der Marienstraße wurde im März 2010 abgerissen, um einem Neubau mit Eigentumswohnungen zu weichen. Erhalten blieb dagegen das unter Denkmalschutz stehende Wirtshaus Wolfbräu am Werderplatz als Hauptausschank der Brauerei.

Die Geschäftsführung plante indes eine Wiedererrichtung der Brauerei innerhalb des Karlsruher Stadtgebiets. Als neuer Standort war das Areal der ehemaligen Molkerei-Zentrale Südwest entlang der Neureuter Straße in Mühlburg vorgesehen. Eine weitere Planung war die Umwandlung der GmbH in eine Genossenschaftsbrauerei. Im Mai 2012 wurden die Pläne zur Wiedererrichtung der Brauerei jedoch aus Kostengründen aufgegeben. Sowohl der Vertrieb als auch die Marke werden künftig von der Heidelberger Brauerei übernommen. Auch das Zentrallager in Eggenstein wird mittelfristig aufgegeben. Damit endet die Geschichte der letzten von einst über 30 traditionellen Privatbrauereien in Karlsruhe.

Internet-Präsenz der Brauerei Wolf