Brauerei Appel - Geschichte
Zum Bären
Standort: Grötzingen Status: geschlossen Stand: 19.12.2023
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  Vorgeschichte siehe Brauerei Johann Ludwig Kern

Um das Jahr 1876 übernahm Georg Appel das Gasthaus Zum Bären in der Grötzinger Kirchgasse (heute Mühlstraße) mitsamt Bierbrauerei. Klaus Ehm nennt als unmittelberen Vorbesitzer Johann Ludwig Kern. Bei Hans Knab wird nur Appels Schwiegervater Christoph Hofmann als Vorbesitzer erwähnt. Um 1880 stockte Appel das Wirtshaus um einen Tanzsaal auf. Die Brauerei besaß zwei Bierkeller, nähmlich Im Speitel 9 und im Kallmorgen 2. Auf letzterem Grundstück errichtete Appel 1902 ein dreistöckiges Wohnhaus.

Um die Jahrhundertwende wurde die Gasthausbrauerei von der Durlacher Brauerei Eglau übernommen. Die eigene Bierbrauerei wurde daraufhin vermutlich wieder eingestellt. Allerdings wurde der Gaststätte zur Eisenbahnstraße hin die sogenannte "Bärenhalle" mit Vorraum, Bühne und einer Kegelbahn angefügt. Hinter der Halle befand sich ein Biergarten.

Die Bärenhalle diente im Ersten Weltkrieg als Seuchenlazarett der Karlsruher Diakonissen. 1920 wurde das Anwesen von der Gemeinde Grötzingen erworben und in ein Mietshaus zu Wohnzwecken umfunktioniert. Die Bärenhalle diente seither der Schule als Turnhalle. Während des Luftangriffes vom 24./25. April 1944 wurde das Gasthaus "Zum Bären" schließlich zerstört.