Brauerei Dambacher - Geschichte
Zur goldenen Sonne*
Standort: Bruchsal Status: geschlossen Stand: 19.12.2023
  Zur Zeittafel
 
  Der gelernte Küfer Eduard Dambacher aus Weingarten diente zunächst als Wachtmeister beim Dragonerregiment Markgraf Maximilian Nr.1. Am 25. Februar 1845 richtete er an das Oberamt Bruchsal ein Gesuch zur Einrichtung einer Brauerei im Hause seines Schwiegervaters Simon Knapp im Bauhofweg (ab 1845 Bahnhofstraße, heute Schloßstraße). Von der Prüfungskommission des Gemeinderats unter Vorsitz der Bierbrauer Christof Sieber und Roman Keilbach wurden ihm die zur Ausübung der Bierbrauerhandwerks notwendigen praktischen und theoretischen Kenntnisse bescheinigt.

Dambacher beantragte zunächst die Verleihung einer "Personalwirtschaft" zum Ausschank seines selbstgebrauten Bieres. Bis seine Brauerei fertiggestellt war, bot ihm sein Kollege Sieber indes die Nutzung von dessen Brauerei in der Durlacher Straße an. Dies rief bei den übrigen Bruchsaler Bierbrauerkollegen Missgunst hervor, so dass auf deren Betreiben hin Dambachers Antrag zunächst vom Gemeinderat abgelehnt wurde. Daraufhin richtete Dambacher ein Gesuch an den Großherzog persönlich, der diesem "mit Rücksicht auf die langjährige und verdienstvolle Militärzeit" auch stattgab.

Der Gemeinderat ließ Dambacher in der Folgezeit jedoch weiterhin seine ablehnende Haltung spüren. 1850 wurde sein Antrag auf eine lebenslängliche Übertragung des Wirtschaftsrechts ebenso abgelehnt wie das Gesuch zur Übertragung der Schildgerechtigkeit des stillgelegten Gasthauses Fortuna. Erst 1855 gelang es Dambacher, die ewige Schildgerechtigkeit Zur Sonne (später Zur alten Sonne) durch einen Kaufvertrag mit dem Besitzer der gleichnamigen Gastwirtschaft in der Durlacher Straße für 1800 Gulden auf sein Haus in der Bahnhofstraße zu übertragen.

Nach Dambachers Tod im Jahre 1867 verkaufte seine Witwe die Brauerei noch im selben Jahr an den Bierbrauer Anton Valentin Weickgenannt.

Fortsetzung siehe Anton Valentin Weickgenannt