Bild 01: Emblem der Brauerei Heinrich Fels bis etwa Mitte der 60er Jahre.
Bild 02: Biergläser der Brauerei Heinrich Fels aus verschiedenen Epochen.
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siehe auch Brauerei Heinrich Fels Sen. Vorgeschichte Kronenstr. 44 siehe Brauerei Geiger
Heinrich Fels jun. (13.8.1845 - 8.2.1927) war der älteste Sohn von Heinrich Fels Sr. aus erster Ehe und der Halbbruder von Wilhelm Fels und August Fels. Es ist anzunehmen, dass er das Brauerhandwerk zunächst bei seinem Vater in der Blumenstraße 23 (siehe Brauerei Wilhelm Fels) lernte, bevor er 1872 die Brauerei Louis Geiger in der Kronenstraße 44 (später Nr. 46) mit dem zugehörigen Gasthaus Zum Kronenfels kaufte und dort seine eigene Brauerei gründete. Im Adressbuch der Stadt Karlsruhe von 1872 wird diese Brauerei noch vorrübergehend unter dem Namen Ludwig Fels (vielleicht einem Bruder des älteren Heinrich) geführt. Im gleichen Jahr errichtete Heinrich Fels in der westlichen Kriegsstraße einen Bier- und Eiskeller.
1877 brannte die Brauerei in der Kronenstraße ab. Heinrich Fels entschloss sich daher, ab 1878 den Betrieb schrittweise auf das Areal seines Bierkellers in der Kriegsstraße 99 (später Nr.115) zu verlegen. Schon 1884 verlagerte er den Sudbetrieb dorthin. 1887 errichtete er ein Büro- und Wohngebäude, so dass ab 1888 hier die Brauerei Fels offiziell ihren Firmensitz beziehen konnte. Das Maschinenhaus nach den Plänen des Architekten Hermann Walder im historistischen Baustil folgte schließlich 1889. Die Wirtschaft Zum Kronenfels in der Kronenstraße 44 blieb als Hauptausschank bestehen (Abriss 1967). In unmittelbarer Nachbarschaft in der Kriegsstraße 117 an der Ecke zu Steinhäuserstraße wurde die Gaststätte Felseneck mit repräsentativer Sandsteinfassade errrichtet, die bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und auch nach ihrem Wiederaufbau bis 1971 ebenfalls als Hauptausschank fungierte.
Damit hatte Heinrich Fels den Schritt zu einem modernen Industriebetrieb geschafft, der bis zum Ersten Weltkrieg etwa 30 Menschen beschäftigte. Nach dem Krieg war die Belegschaft auf nahezu die Hälfe geschrumpft. Im Jahre 1922, erfolgte die Umwandlung in eine GmbH. Brauereidirektor war lange Jahre Emil Fels (14.11.1886 - 28.08.1957). Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brauerei durch Bomben schwer beschädigt, jedoch anschließend wieder aufgebaut und zählte auch in den 60er Jahren mit etwa 120 Beschäftigten noch zu den großen Brauereien Karlsruhes.
1967 wurde die Heinrich Fels GmbH von der Binding AG übernommen. 1971 betrieb Binding die Zusammenlegung der Brauerei Fels mit der Brauerei Schrempp. Die Brauerei in der Kriegsstraße wurde daraufhin geschlossen. Die Gebäude der Brauerei in der Kriegsstr. 115 und der Gaststätte Felseneck in der Kriegsstr. 117 wurden 1972 schließlich abgebrochen. An deren Stelle wurden schräg gegenüber dem alten Moninger-Turm die Hochhäuser der Allianz-Versicherung und ein Wohnkomplex errichtet, der an dieser Stelle die Steinhäuserstraße überspannt.
Heute erinnert nur noch die Felsstraße in Grünwinkel mit ihrem Namen an die Brauerei Fels. |