Brauerei Printz - Geschichte
Standort: Karlsruhe Status: geschlossen Stand: 19.12.2023
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Bild 03: Initialen "E.P." an der Haustür zur Kaiserallee 17.


Bild 02: Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Brauerei Printz in der Kaiserallee 17.


Bild 01: Emblem der Brauerei Printz.

  Vorgeschichte siehe Brauerei Roos

Ferdinand Albert Printz (1824-1880) hatte seine Bierbrauerlehre in Lahr absolviert und arbeitete dann zunächst als Geselle und Geschäftsführer in der Brauerei Karl Höfle Witwe in der Waldstraße 61. Da er erst die Hälfte der zum Erwerb des Meisterrechts vorgeschriebenen Lehr- und Wanderjahre absolviert hatte, durfte er sich erst 1850 selbständig machen und übernahm die Brauerei Wilhelm Roos in der Herrenstraße 4.

Albert Printz erkannte schon früh die Zeichen der Zeit. Seine Brauerei war 1864 nach der Seldeneck'schen Brauerei die zweite Karlsruher Brauerei, die eine Dampfmaschine anschaffte. Im Jahre 1866 begannen auch schon erste räumliche Veränderungen. Printz überließ das Wirtshaus in der Waldstraße Fritz Glasner, erwarb dafür jedoch 1867 das benachbarte Brauereigebäude zusammen mit einem angrenzenden Wohnhaus am Inneren Zirkel 35 (heute Zirkel) käuflich. 1874-1876 errichtete Printz schließlich einen großflächigen modernen Neubau mit Brauerei, Mälzerei und Wohnhaus in der damaligen Mühlburger Landstraße 7 (später Kaiserstraße 261, dann Kaiserallee 15). Hier besaß er schon seit 1865 Eis- und Bierkeller.

Die neue Brauerei Albert Printz wurde 1875 bezogen. Sie war zu dieser Zeit die modernste Brauereianlage in Baden und Württemberg, in den 1870er Jahren zugleich auch die größte Brauerei Karlsruhes. Sukzessive erfolgten nun technische Erneuerungen und Erweiterungen, wie z.B. 1879 eine Pichlerei-Anlage, 1884 eine Eismaschine mit Kesselanlage, 1887 eine Malzdarre, 1896 ein Bierkontor, 1897 eine neue Kesselanlage mit Linde'scher Eismaschine und 1898 eine Flaschenbierfüllerei.

Nach dem Tod von Albert Printz übernahmen 1881 seine Söhne Albert, Friedrich und Emil Printz das Unternehmen und wandelten es 1884 in eine Offene Handelsgesellschaft um. Emil starb jedoch schon 1887, dafür trat jedoch 1894 der jüngste Sohn Max Printz als Teilhaber in die Firma ein. Im Jahre 1912 nahm die Printz OHG mit 121 Beschäftigten immer noch den 3. Platz unter den Karlsruher Brauereien ein. Der erste Weltkrieg setzte der Aufwärtsentwicklung ein jähes Ende. 1920 waren nur noch 31 Arbeiter bei Printz beschäftigt. Dies ebenso wie der kriegsbedingte wirtschaftliche Einbruch zwang die Brauerei Printz im Jahre 1920 zu einer Fusion mit der Brauerei Schrempp und zur Aufgabe der einst größten und modernsten Karlsruher Brauereianlage in der Kaiserallee. Während fortan das Bier nur noch bei Schrempp in der Karlstraße gebraut wurde, verblieb in der Kaiserallee lediglich die Mälzerei. Die übrigen Gebäude wurden anderen Firmen überlassen. Die neue Gesellschaft Karlsruher Brauereigesellschaft vormals K. Schrempp und A. Printz AG nannte sich ab 1933 nur noch Schrempp-Printz AG. 1964 fiel auch der Zusatz "Printz" weg.

Heute befinden sich auf dem ehemaligen Gelände der Brauerei Printz zwischen Kaiserallee und Sophienstraße große Wohnblöcke mit den Hausnummern 13 und 15. Als einziges Gebäude des einstmals großen Brauereikomplexes steht heute noch das ehemalige Verwaltungsgebäude als unscheinbares Wohnhaus in der Kaiserallee 17, Ecke Scheffelstraße, welches sich heute noch im Besitz der Familie Printz befindet (Bilder 02 und 03).

Fortsetzung siehe Brauerei Schrempp